Anne Challandes (AC): Vielen Dank. Ich kenne die Welt von Patti Basler ein wenig, und die Antwort kam spontan, ganz im Geiste ihrer Fragen. Vor diesem Satz – und das erscheint nicht in der Sendung – habe ich ihre anderen Fragen ernsthaft beantwortet.
AC: Ich war Mitorganisatorin und Sekretärin der Kommission für Landwirtschaft. An einer Session im Saal des Nationalrats und im Bundeshaus teilnehmen zu können, ist eine einzigartige, spannende und unvergessliche Erfahrung. Zwei lange und intensive Arbeitstage im Plenum, denen die zwei Kommissionssitzungen vorausgingen, verdeutlichten mir die Arbeit der Parlamentarierinnen in den Debatten, Diskussionen und dem Austausch im Saal und in der Wandelhalle.
Die behandelten Themen waren vielfältig und lagen im Interesse der Frauen im Allgemeinen und der Bäuerinnen im Besonderen. Die 246 Teilnehmerinnen konnten sich Gehör verschaffen und sich mit den politischen Prozessen und dem Sprechen vor Publikum vertraut machen. Dies war auch ein Ziel dieser Veranstaltung. Ich denke, dass Frauenthemen so in den Fokus gerückt werden konnten und an Sichtbarkeit gewonnen haben.
AC: Die negativen Auswirkungen einer Scheidung und die soziale Absicherung sind wichtige Aspekte. Der Bericht des Bundesrates «Frauen in der Landwirtschaft» aus dem Jahr 2016 enthält mehrere Ansätze, und diese müssen unbedingt in die weiteren Überlegungen einfliessen. Die Frage der Vertretung und der Stellung der Frauen in der Landwirtschaft ist ein weiteres äusserst wichtiges Thema. Die eingereichten Texte gehen also in die richtige Richtung. Die im Rahmen dieser Session verfügbare Zeit wurde gut genutzt.
AC: Motivation, Ermutigung, Kraft, Teamgeist, Unterstützung und Dankbarkeit für all jene Frauen, die sich vor uns eingesetzt haben. Zudem bin ich stolz, dass ich an diesem Ereignis teilnehmen konnte.
AC: In der Kommission war ich als Sekretärin tätig und nicht Vollmitglied der Kommission. Meine Rolle war es, günstige Bedingungen für die Diskussionen zu schaffen. Dazu gehörte insbesondere die Organisation des Ablaufs der beiden Sitzungstage sowie der Anhörung der Expertinnen. Ich habe auch die Zusammenarbeit mit der Präsidentin und Vizepräsidentin sichergestellt und die Dokumente für die Sitzungsvorbereitung sowie die Sitzung als solche vorbereitet. Ziel war es, dass jedes Mitglied, auch jene Frauen, die nicht aus landwirtschaftlichen Kreisen kamen, die notwendigen Elemente erhielten, um die Lage der Frauen in den landwirtschaftlichen Betrieben zu analysieren, über die Bedürfnisse nachzudenken und konkrete, umsetzbare Lösungen zu finden, die im Plenum mehrheitsfähig sein könnten. Die Rückmeldungen über die Arbeit des SBLV im Allgemeinen und anlässlich dieser Session waren positiv.
AC: Die Kommissionsmitglieder haben sich seriös mit der Problematik auseinandergesetzt und nach Lösungen gesucht. Jene Frauen, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, haben zugehört und versucht, die Besonderheiten zu verstehen. Alle Frauen haben konstruktiv und respektvoll in der Kommission und in Untergruppen diskutiert und zusammengearbeitet, um gemeinsam Verbesserungen zu finden.
AC: Wie es mit diesen 23 Petitionen weitergeht, hängt davon ab, ob sie von den Parlamentarierinnen aufgenommen werden. Die Texte sind jedenfalls verfasst und können unverändert übernommen oder eventuell angepasst werden. Die Themen rund um die Situation der Frauen in der Landwirtschaft finden bereits seit einigen Monaten politisches Gehör. Der SBLV wird die bestehenden Verbindungen aufrechterhalten und je nach Bedarf handeln.
Die Präsidentinnen der organisierenden Verbände standen bereits vor dieser Session in regelmässigem Kontakt. Diese Kontakte werden fortgesetzt, da gewisse Themen alle Frauen in gleicher Weise betreffen oder ähnlich sind.
AC: Da ich oft abwesend bin, kümmere ich mich um einen Teil der Hausarbeit und beteilige mich auch an den Entscheidungen, der Administration und der Buchhaltung in Zusammenarbeit mit meinem Mann und unseren Kindern, ganz nach Verfügbarkeit jedes Einzelnen.
AC: Die Mutterkühe stellen einen Betriebszweig dar und sind auch Bestandteil unseres Lebens als Bäuerin und Bauer. Sie verwerten das Gras, produzieren Nahrung und liefern Dünger. Sie gehören auch zur Schweizer Landschaft, zu deren Unterhalt sie beitragen. Ich mag die Kühe. Sie zu beobachten, ist etwas ganz Besonderes. Ich fühle mich dabei ruhig und wohl.
AC: Auf unserem Betrieb leben unsere Familie – bestehend aus sechs Personen, davon vier Kinder (sie sind praktisch alle volljährig) – und unsere Tiere. Der Vater meines Mannes wohnt auch hier, ist aber unabhängig. Die Hofarbeit erledigen mein Mann und unser ältester Sohn sowie ein Lernender im 3. Lehrjahr. Wie oben erklärt, beteilige ich mich an gewissen Tätigkeiten. Unsere drei anderen Kinder helfen auch mit, zum Beispiel bei der Unkraut- und Blackenbekämpfung.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche unseres Betriebs beläuft sich auf 65 Hektaren und erfüllt die Vorschriften der Bio Knospe. Seit dem Sommer 2015 haben wir unsere Milchkühe schrittweise durch eine Herde mit 25 Mutterkühen ersetzt. Wir halten vor allem die Rasse Angus, aber auch einige Aubrac und Limousin.
Unsere Kulturen sind vielfältig: Grasland, Weizen, Gerste, Raps, Mais, Hafer, Lupine, Quinoa, Zuckerrüben, Kirchererbsen und Linsen. Ein Teil der Kulturen wird für die Zucht produziert. Quinoa, Linsen, Kichererbsen und Rapsöl vermarkten wir direkt.