Zusammen mit meiner Frau Katja bewirtschafte ich einen Familienbetrieb mit Mutterkuhhaltung im luzernischen Romoos. Neben der Landwirtschaft sind die agrotouristischen Angebote ein wichtiges Standbein für uns. In unserem Matratzenlager übernachten oft Schulklassen und Kovive führt jedes Jahr bei uns ein Lager durch. Für diese Kinder und Jugendliche bieten wir «Schule auf dem Bauernhof» an und wurden nun angefragt, unsere Erfahrungen bei «Schule einmal anders» an der beef.ch einzubringen.
«Schule auf dem Bauernhof » ist ein Angebot für Schulklassen, raus aus dem Klassenzimmer zu kommen und aktiv den Bauernhof mit seinen Pflanzen und Tieren zu erleben und dabei viel zu lernen.
Bei Daniel und Katja Lustenberger gibt es Landwirtschaft zum Anfassen. Sohn Dario zeigt, dass man vor Hühnern keine Angst haben muss.
Ich möchte den Kindern zeigen, dass wir Nahrung produzieren und dass in jedem Bissen Nahrung viel Arbeit steckt. Auf unserem Bio-Betrieb im Biosphärenreservat Entlebuch ist dies bestes Fleisch aus artgerechter Mutterkuhhaltung, Fleisch aus Gras ohne Soja, ohne Antibiotika. Auf anderen Bauernhöfen kann dies Milch sein oder in anderen Gegenden Getreide oder Gemüse. Die Schweizer Landwirtschaft wird mit sehr viel Leidenschaft und sehr nachhaltig betrieben und stellt wertvolle Lebensmittel her.
Die Mutterkühe und Natura-Veal holen sich ihr Futter selbst. Sie sind Tag und Nacht draussen, wenn es die Witterung zulässt. Es wird kein Futter zugekauft.
Eigentlich alle wollen jeweils wissen, welches unsere älteste Kuh ist. Bis diesen Winter war es Xena. Doch sie hatte Mühe mit den Gelenken und konnte nicht mehr auf die steilen Weiden. Xena war eine äusserst zahme und liebe Kuh. Die Kinder konnten sie nach Belieben streicheln und letzten Sommer jeweils das Kalb in ihrem Bauch fühlen. Ich habe den Kindern dann stets die Frage gestellt, wie alt sie Xena schätzen und wie viele Kälber sie wohl schon gehabt hat. Ich bin sehr stolz auf die 15 gesunden Kälber in 17.5 Jahren. Jetzt ist Gina die älteste Kuh, sie wird diesen Sommer 15 Jahre alt.
Ich möchte zeigen, wie schön mein Beruf ist. Er wird oftmals schlecht gemacht: Man wird dreckig, es stinkt, man muss früh aufstehen. Aber ich zeige gerne die Vorteile: Wir dürfen an einem Ort mit wunderbarer Aussicht selbständig und nachhaltig produzieren. Wir dürfen mit der Natur und Tieren arbeiten. Wir sind zu Hause, da wo auch die Familie ist, und können beispielsweise gemeinsam Mittagessen.
Mutterkuhhaltung mit wunderbarer Aussicht im Biosphärenreservat. Wertvolle Lebensmittel produzieren, dort wo andere Ferien machen.
Das wird eine Herausforderung, denn ich empfange die Schulklassen ja nicht bei mir zu Hause, sondern mitten in der Stadt an der LUGA. Doch ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, ein bisschen von diesem Bauernhof-Feeling in die Stadt zu bringen, damit es den Kindern gefällt und sie gute Eindrücke mitnehmen.
Wir möchten die Mutterkuhhaltung für Schulklassen erlebbar machen. Es soll Mutterkühe und Kälber von verschiedenen Rassen vor Ort haben. Auch ein Stier wäre schön, denn er wirkt anders als Kühe und ist eindrücklich. Eine wichtige Botschaft wird sicher auch sein, dass man keine Weiden mit Tieren betreten soll, wenn der Bauer nicht dabei ist. Das vermittle ich zu Hause jeweils auch: Ihr könnt mit mir zu den Tieren in den Stall kommen und sie streicheln. Aber das darf man nicht überall und nie ohne Erlaubnis des Tierhalters machen!
Dann wird es sicher einen Block zum Thema «Littering» geben, wo wir den Kindern vermitteln wollen, dass es den Tieren schadet, wenn sie zusammen mit dem Gras auf der Weide auch Abfall aufnehmen. Vielleicht können wir einen Käfigmagneten zeigen. Das sind Magnete, die man den Kühen in den Magen einführt, damit metallischer Abfall daran hängen bleibt und die Magenwand nicht beschädigt.
Katja und Daniel Lustenberger- Imboden leben mit ihren vier Kindern Melina (15), Robin (14), Lenja (11) und Dario (8) auf dem biologischen Generationenbetrieb von Daniels Familie in Romoos auf einem Hügelzug des Napfgebietes auf 940 Meter über Meer. Sie bewirtschaften 13,5 Hektaren Wiesen und Weiden als Futtergrundlage für die Herde von rund 18 Mutterkühen mit Natura-Veal-Kälbern und dem Stier. Im Sommer ist ein Teil der Tiere im Wallis, am Herkunftsort von Katja. Auch die Tiere, die zu Hause in Romoos bleiben, sind Tag und Nacht auf der Weide.
Auf dem Hof leben auch noch Esel, Hühner, Ponys und Ziegen sowie mehrere Katzen und Hunde. Im Winter arbeitet Daniel im Forst und macht Winterdienst. Katja betreut vor allem im Sommerhalbjahr das agrotouristische Angebot mit Schlafen im Stroh oder im Massenlager, den Nomady-Camping-Plätzen und dem «Tiny House», das als Ferienhäuschen vermietet wird.
Mehr Informationen unter www.baerueti.ch