16.06.2022

Beefgeflüster mit Flavio Ferrari, Teamleiter Ausbildungs- und Versuchsbetrieb Strickhof in Winterthur-Wülflingen

«Endlich können wir den Leuten die Mutterkuhhaltung mal wieder live zeigen»

An der beef.ch werden die Simmental- und Charolais- Mutterkühe und -Kälber des Strickhofs, aber auch noch viele andere Rassen zu sehen sein. (Foto: Larissa Bosshard)

Der Strickhof Ausbildungs- und Versuchsbetrieb ist Gastgeber der beef.ch, die Ende Juni stattfindet. Was bedeutet das für dich?

Es ist eine grosse Ehre für mich und den Strickhof, dass wir nach so langer Zeit der erste Gastgeber einer beef sein dürfen. Ich hoffe, dass wir es schaffen, etwas von der Stimmung der früheren «Weidfäscht am Pfannenstiel» aufleben zu lassen. 

Was war denn das Besondere am «Weidfäscht am Pfannenstiel»?

Die Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Weide präsentieren zu können und ein gewisses Bauernhof-Feeling zu schaffen, das war am Weidfäscht optimal. An der beef.ch am Strickhof in Wülflingen haben wir auch die Möglichkeit, die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu zeigen. Das ist mir wichtig.

Der Anlass bei euch war für 2020 geplant und findet jetzt im Juni statt. Wie hast du die lange Wartezeit empfunden?

Es war sehr mühsam. Wir haben 2019 mit der Planung begonnen und waren bereit. Nun hat uns diese Vorarbeit die Umsetzung natürlich vereinfacht, so dass wir jetzt schneller sind. Trotzdem musste vieles wieder neu aufgegleist werden. 

Auf was freust du dich am meisten?

Ich finde, wir haben ein sehr vielfältiges Angebot an Attraktionen zusammengestellt. Für Kinder gibt es Konzerte von Bruno Hächler, Bullriding und Ponyreiten und vieles mehr. Natürlich gibt es auch zahlreiche Stände, wo man etwas Feines essen kann. Oder man profitiert beim Schaugrillen für die Grillsaison zuhause.

Am wichtigsten aber ist sicher, dass man bei uns die Mutterkuhhaltung live erleben und viele verschiedene Rassen sehen und kennenlernen kann.

Mit dem Standort in Stadtnähe ist der Ausbildungs- und Versuchsbetrieb nicht nur an der beef.ch ein Ort der Begegnungen (Foto: Larissa Bosshard).

Welche Rinderrassen werdet ihr zeigen? 

Wenn alles klappt, werden wir Mutterkühe und Kälber von 17 Rassen zeigen: Angus, Blonde d’Aquitaine, Braunvieh, Charolais, Dexter, Evolene, Galloway, Grauvieh, Hereford, Highland, Limousin, Lowline, Luing, Piemonteser, Simmental, Texas Longhorn und Zebus. 

Wow, das ist eine eindrückliche Liste! Und für diese Tiere habt ihr alle Platz?

Ja, das ist eben der Vorteil, wenn eine beef.ch auf einem Hof stattfindet und man das Weideland nutzen kann. So können die Tiere artgerecht auf der Weide untergebracht werden, haben Schatten und Trinkwasser zur Verfügung und fühlen sich wohl. Und die Besucherinnen und Besucher erleben, dass es unseren Tieren gut geht und uns dies am Herzen liegt.

Wo siehst du die grössten Herausforderungen?

Nach der langen Durststrecke wollen natürlich alle ihre Events nachholen. Es ist schwierig, ein Wochenende zu finden, an dem keine anderen Veranstaltungen stattfinden. In Winterthur wird gleichzeitig mit der beef.ch das Albani-Fest sein. Wir hoffen, dass uns viele Familien den Vorzug geben bzw. beide Anlässe besuchen werden. Wir bieten auf jeden Fall wirklich tolle Sachen an, ganz besonders für Kinder. Und vielleicht stattet uns ja auch der eine oder andere Jugendliche, der ans Albani-Fest will, vorher oder nachher noch einen Besuch ab. Das wäre toll! 

Danke für das Gespräch. Wir wünschen gutes Gelingen für die beef.ch!

Alle Informationen zur beef.ch in Winterthur-Wülflingen finden sich hier.


(Foto: Larissa Bosshard)
(Foto: Larissa Bosshard)

Flavio Ferrari bewirtschaftet als Teamleiter «Fleischrinderzucht» den Standort Wülflingen des Ausbildungs- und Versuchsbetriebs Strickhof in Winterthur-Wülflingen zusammen mit einem Lehrling und einem Angestellten. Der Betrieb ist ein Forschungsstandort von AgroVet-Strickhof, einer Kooperation zwischen Strickhof, ETH Zürich und Universität Zürich.

Zum Betrieb gehören 33 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, die sehr vielseitig bebaut werden. Nebst dem Ackerbau mit Mais, Getreide, Sorghum, und Kichererbsen werden noch Obst-, Gemüse- und Rebbau betrieben.

Flavio Ferraris Herzangelegenheit und ein weiterer wichtiger Betriebszweig sind die 45 Mutterkühe der Rassen Charolais und Simmental mit ihren Kälbern sowie der Nachzucht. Nebst der Zuchttierproduktion werden Natura-Beef und SwissPrimBeef für die betriebseigenen Kantinen produziert sowie Forschungsarbeiten zu Haltungs- und Fütterungsfragen durchgeführt. Zudem leben Hühner, Schafe und Ziegen auf dem Betrieb.