27.03.2024

Begegnungen mit Kühen: so geht's richtig!

Beim Wandern trifft man immer wieder auf Kuhherden. Damit diese Begegnungen problemlos ablaufen, haben Mutterkuh Schweiz und der Verband Schweizer Wanderwege gemeinsam einen Kurzfilm erstellt, damit Begegnungen mit Kühen gefahrlos gemeistert werden können. Der Kurzfilm aus der Serie "Like to Hike" fasst dabei die drei Hauptregeln kompakt zusammen.

 

Bogen.jpgBogen.jpgDie drei Hauptregeln

Tiere grossräumig umgehen: Befindet sich eine Kuh oder sogar die ganze Herde auf und um den Wanderweg, muss ein grosser Bogen um die Tiere gemacht werden. Dabei sollen folgende Punkte beachtet werden:

  • langsam bewegen
  • nicht zwischen den Tieren hindurchgehen
  • die Tiere bergseitig (oberhalb) umrunden
  • die Herde beobachten und allenfalls Abstand vergrössern.

Kälber und Kühe nie berühren: Kühe beschützen Ihre Kälber! Aus diesem Grund dürfen die Kälber nicht berührt werden. Nähert sich ein neugieriges Kalb, weicht man diesem langsam aus.

Hunde an die kurze Leine: Hunde müssen beim Durchqueren von Rindviehweiden immer kurz angeleint und unter Kontrolle gehalten werden. Kühe erkennen in Hunden, unabhängig von der Grösse oder Rasse, den Wolf und nehmen sie daher als Bedrohung wahr. Daher ist es wichtig, den Abstand zu den Tieren besonders gross zu halten, wenn ein Hund dabei ist.

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Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) hat den 15-teiligen Lehrpfad "Rindvieh - mehr als Muh!" entwickelt, der einen Einblick in das Leben, die Instinkte und das Verhalten von Rindern gibt. Er vermittelt Tipps zum richtigen Verhalten und zeigt, wie Konfrontationen vermieden werden können.

Warnsignale

Wer Rindvieh genau beobachtet, erkennt schnell die Warnsignale einer Kuh, die sich nicht mehr wohl fühlt. Wer diese Signale erkennen kann, ist in der Lage frühzeitig zu reagieren und verhindert so kritische Situationen. Fällt eines der folgenden Signale auf, ist es sinnvoll, den Abstand zu vergrössern und die Weide schnellstmöglich zu verlassen:

  • Wiederkäuen: Kühe verbringen sehr viel Zeit mit Wiederkäuen, oftmals liegen sie dabei. Wenn nun eine Kuh abrupt mit dem Wiederkäuen aufhört und aufsteht, ist dies bereits ein erstes Warnsignal und zeigt, dass der Abstand vergrössert werden muss.
  • Körperhaltung: Wenn Kühe den Kopf senken, schnauben oder gar mit den Vorderfüssen zu scharren beginnen, muss die Weide schnellstmöglich verlassen werden. Dies sind die ersten Zeichen eines Angriffs – die Kuh fühlt sich oder ihr Kalb bedroht, ein sofortiger Rückzug ist angebracht. Dabei langsam bewegen und der Herde nie den Rücken zudrehen. Rennen sollte vermieden werden: Es kann die Tiere reizen und erhöht das Risiko von Stürzen.

 

Verhalten im Notfall

Wenn Warnsignale übersehen oder ignoriert werden, ist es möglich, dass es zu einem Angriff kommt. In einem solchen Fall sind folgende Punkte wichtig:

  • Sofortiger und rascher Rückzug
  • Jacke oder Rucksack liegen lassen, um die Tiere abzulenken.
  • Hunde loslassen. Hunde sind schneller als Kühe und können sich selbstständig in Sicherheit bringen.

Werden die drei Hauptregeln beachtet, sollte es aber gar nicht so weit kommen – deshalb: Abstand halten, Tiere nicht berühren und Hunde an die kurze Leine. Wir wünschen einen schönen und entspannten Wandersommer. À propos: tolle Wandertipps finden sich auf der Website vom Verband Schweizer Wanderwege!​​​​​​