Typisch beim Gelbvieh sind das einfarbig gelbe bis rötliche Fell und in der Regel eine helle Schnauze. (Foto: Agnes Schneider)
«Gang rüef de Bruune, gang rüef de Gääle…» Dieses ursprünglich aus dem Appenzellerland stammende Schweizer Volkslied singt davon, dass Rindvieh immer schon vielfältig war, was Farben, aber auch Grösse und andere Eigenschaften anbelangt. «Gelbe» Tiere sieht man heutzutage jedoch eher selten auf den Weiden. Das Gelbvieh oder Frankenvieh ist eine von 39 Rassen, die im Schweizer Fleischrinderherdebuch vertreten sind, doch es gibt nicht einmal eine Handvoll Tiere in der Schweiz. Ursprünglich hat das Gelbvieh seine Heimat in Süddeutschland (in der Region Franken).
Das Gelbvieh stammt von einem rotbraun gefärbten keltisch-germanischen eher kleinen Rind ab. Da schwere Zugochsen gefragt waren, wurden ab ca. 1800 verschiedene grössere Rinderrassen eingekreuzt. Mit Simmentalern aus der Schweiz begann man um 1875 mit der Zucht auf ein einfarbiges gelbes Rind. Die Tiere sind nicht anspruchsvoll, was das Futter angeht. Früher wurden sie für Arbeit, Milch und Fleisch gehalten, heute als Zweinutzungs- oder reine Fleischrasse.
Das ursprünglich als Dreinutzungsrasse gezüchtete Gelbvieh eignet sich gut für die Mutterkuh- und Weidehaltung. (Foto: Agnes Schneider)
In Deutschland steht das Gelbvieh seit 2008 auf der roten Liste gefährdeter Nutztierrassen. Sie wurde von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2025 ausgerufen. Fern der Heimat ist die Bestandsentwicklung weitaus erfreulicher. Doch die gelbe Farbe ist hier eher zweitrangig, so gibt es beispielsweise in Kanada und den USA mittlerweile überwiegend schwarzfarbige Vertreter des Frankenviehs.
Das Gelbvieh oder Frankenvieh ist nicht ganz so gelb wie die Kuh auf diesem Gemälde aus dem Jahr 1911 von Franz Marc, einem der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland. Zur (Farben-)Vielfalt der Rinderrassen leistet das Gelbvieh trotzdem einen wichtigen Beitrag. (Quelle: Wikipedia)
Quellen: www.mutterkuh.ch, www.g-e-h.de, Wikipedia, Tierwelt 27.05.2019