10.12.2024

Lowline

Viel Fleisch auf kurzen Beinen

(Foto: Dario Peruzzo, hubli-hof )

Offiziell heissen sie «Australian Lowline Cattle», in der Schweiz werden sie in der Regel nur «Lowline» genannt. «Erschaffen» wurden sie in Australien: Während 19 Jahren wurde in der Forschungsstation Trangie ein Versuch durchgeführt, um festzustellen, ob grosse oder kleine Tiere Gras effizienter in Fleisch umwandeln können. Es wurden Tiere der Rasse Angus in drei Gruppen eingeteilt: Tiere mit hoher Wachstumsrate (Highline), Tiere mit niedriger Wachstumsrate (Lowline) und zufällig ausgewählte Tiere als Kontrollgruppe. Sie wurden jeweils über Jahre separat verpaart und verglichen. Durch gezielte Zucht war die Lowline nach 15 Jahren um 30 Prozent kleiner als die Highline. Bei der Effizienz in der Futterverwertung wurde kein Unterschied festgestellt.

Wie bei den grossgewachsenen Angus gibt es auch bei den Lowline schwarze und rote Tiere. (Foto: Andreas Rüedi)

Die kleinen Tiere sind sehr umgänglich und unkompliziert und zeichnen sich durch ein ruhiges Temperament aus. Lowline sind wenig anspruchsvoll bezüglich Futter und eignen sich ausgezeichnet zum Beweiden von Hängen. Aufgrund ihrer geringeren Widerristhöhe benötigen sie deutlich weniger Platz.

Im Gegensatz zu anderen kleinwüchsigen Rassen haben die Lowline kein Zwergwuchs-Gen, sondern sind genetisch identisch mit Angus. Nicht nur die natürliche Hornlosigkeit und die Farbschläge schwarz und rot haben die Lowline beibehalten, auch bezüglich Fleischqualität und Ausbeute an Edelstücken stehen sie ihren «grossen Geschwistern» in nichts nach. Man lobt sogar ihre höhere Fleischausbeute, da auf kurzen Beinen eine «ganze Kuh» steht.

2016 kamen die ersten Lowline Tiere in die Schweiz. Noch sind sie wenig verbreitet und es gibt kaum Zuchttiere auf dem Schweizer Markt zu kaufen.

Dank gezielter Zucht stehen die Lowline auf kürzeren Beinen als «die grossen Angus». (Foto: Andreas Rüedi)

Quellen: www.mutterkuh.ch, www.swisslowline.ch