Farbe und Fellzeichnung sind bei der Parthenaise ähnlich wie bei Aubrac, doch die Tiere sind deutlich schwerer und muskulöser. (Foto: Melanie Wieland)
Farblich sehen die Tiere der Rasse Parthenaise den Aubrac-Kühen mit der hellen Fellfarbe und den schwarzen Zeichnungen an Klauen, Schwanzspitze und Augen sehr ähnlich und tatsächlich stammen sie wohl von den gleichen Tieren ab. Die Parthenaise sind jedoch muskulöser und schwerer.
(Noch) ein seltenes Bild in der Schweiz: Stier und Jungtiere der Rasse Parthenaise. (Foto: Melanie Wieland)
Ursprünglich wurde die Parthenaise im Westen Zentral-Frankreichs rund um die gleichnamige Stadt Parthenay als Dreinutzungstier gehalten. Sie gilt als eine der ersten französischen Rassen, für die ein Herdebuch gegründet wurde, nämlich bereits 1893. Ihre Blütezeit erlebte sie ebenfalls um die darauffolgende Jahrhundertwende unter anderem als Folge des Niedergangs der Cognac-Produktion wegen der Reblaus Phylloxera. Ein grosser Teil der Rebflächen wurde durch die Reblaus zerstört und konnte nicht so einfach wieder bepflanzt werden. Anstatt einfach aufzugeben, sattelten die Bauern um und produzierten fortan Milch und daraus Butter – mehrheitlich mit der Rasse Parthenaise. Die Butter wurde berühmt und ist heute unter dem Namen Charentes-Poitou bezüglich Ursprungsgebiet geschützt.
Wie die meisten Mehrnutzungsrassen wurde die Parthenaise im 20. Jahrhundert verdrängt: durch Traktoren als Zugtiere und durch spezialisierte Milchrassen in der Butterproduktion. Seit den 1980er Jahren wird die Parthenaise als Fleischrind gezüchtet. Hierzulande ist sie noch sehr selten anzutreffen, obwohl sie eine dankbare Weidekuh ist und aus Gras gehaltvolle Milch und gut wachsende Kälber produziert.
Gras von der Weide wird von den Parthenaise-Kühen in gute Milch umgesetzt. Die Kälber gedeihen prächtig. (Foto: Melanie Wieland)
Quellen: mutterkuh.ch, www.parthenaise.fr