05.05.2023

Piemontese

Feingliedrige und bemuskelte Italienerin

(Foto: Franz Blum)

Der Name der Rinderrasse «Piemontese» ist auf ihre Herkunftsregion im Nordwesten Italiens zurückzuführen. Piemont ist abgeleitet aus dem Latein (ad pedem montium) und heisst wörtlich «am Fusse der Berge». Die Tiere der Rasse Piemontese sind entsprechend robust und gut an die hügelige und eher karge Landschaft angepasst. Ursprünglich wurden sie als Dreinutzungsrasse gehalten, in den letzten Jahren trat die Fleischleistung in den Vordergrund. Gras von Wiesen und Weiden setzen sie in bestes Fleisch um. Sie zeichnen sich aus durch eine sehr hohe Fleischausbeute und einen hohen Anteil an wertvollen Fleischstücken. Da das Fleisch zwar feinfaserig und zart, aber auch sehr mager ist, findet man es nur direkt bei den Landwirtinnen und Landwirten oder in Spezialitätenmetzgereien.

Insbesondere bei den Stieren ist der Buckel, den die Piemontese von den Zebus geerbt haben sollen, sehr ausgeprägt. (Foto: Ueli Schild)   

Man könnte meinen, Feingliedrigkeit und starke Bemuskelung sind Gegensätze. Die Piemontese vereinen jedoch beide Eigenschaften. Das weiss bis graue Fell, die schwarzen Verfärbungen an Hörner- und Schwanzspitzen sowie rund um die Augen, die Ohren und das Maul machen die Piemontese zu einer eleganten Erscheinung. Die Tiere sind anhänglich und ruhig, aber auch temperamentvoll. Die Mütter verteidigen ihre Kälber instinktiv.

Man sagt, die Piemontese führen «Zebu-Blut», was sich unter anderem darin zeige, dass die Kälber in den ersten Lebensmonaten rötliches Fell haben. Im Unterschied zu den europäischen Rinderrassen, die vom Bos taurus abstammen, haben die Piemontese zudem genetisches Gut sowie Schädelstruktur des Bos indicus.

Die Kälber der weissen Piemontese haben anfänglich ein hellbraunes Fell. (Foto: Ueli Schild)

Quellen: Mutterkuh Schweiz, Piemontese in Svizzera, www.piemonteexpo.it