06.06.2018

Beefgeflüster mit Peter Küng, Styg Diemtigen

Peter Küng richtet die Alpsaison 2018 ganz auf die Alpen-beef im Diemtigtal aus.
    Alp_Nueegg

Alp Nüegg am Fusse des Wiriehorns. (Foto: zVg)

Die beef.ch Naturpark Diemtigtal findet vom 15. bis 17. Juni 2018 auf deiner Alp – der Alp Nüegg am Fusse des Wiriehorns – statt. Wann etwa ist Alpauffuhr?

Da sich die Alp Nüegg mitten im Skigebiet des Wiriehorns befindet, ist die Auffuhr ca. 14 Tage später als in Gebieten ohne Skibetrieb. Etwa die halbe Fläche unserer Alp wird im Winter künstlich beschneit und liegt unter den Pisten. Der festgedrückte Schnee bleibt im Frühling länger liegen. Die Alpauffuhr ist deshalb Anfang Juni.

Welche Vorbereitungen sind für die Alpauffuhr zu treffen?

Nach der Schneeschmelze müssen sämtliche Zäune wieder aufgebaut und die Tränken eingerichtet werden. Die Weiden werden von den Schülern des Skiclubs vom Abfall vom Winterbetrieb befreit. Wenn die Vegetation genug fortgeschritten ist, führen wir unsere Tiere mit dem eigenen Viehanhänger vom Tal auf den Nüegg. Dort verbleiben unsere und auch betriebsfremde Sömmerungstiere bis Ende August/ Anfang September.

Werden alle deine Tiere gealpt?

Ja, alle unsere Tiere verbringen den Sommer auf der Alp. Wobei wir zwei Alpen bewirtschaften und die Tiere aufgeteilt werden.

Ist dieses Jahr etwas anders/speziell?

Ja, wir werden unsere Tiere ein paar Tage später auf die Alp bringen als in anderen Jahren, damit genügend Futter für die Tiere bleibt, welche speziell für die beef.ch auf die Alp kommen. Aus dem gleichen Grund werden wir die Abfolge der Weideaufteilung anders gestalten, um zum Zeitpunkt der beef.ch optimal gelegene Flächen beweiden zu können.


    Fam_Keller

Peter Küng ist Landwirt und führt zusammen mit seiner Frau Sabine (Familienfrau, Pflegefachfrau) und den vier Kindern Daniel (22), Raul (19), Julia (13) und Nora(12) den Bio-Alpwirtschaftsbetrieb Styg Diemtigen. Im Tal werden 15 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet, dazu kommen 40 ha Alpflächen auf der Alp Nüegg und Alp Sälbezenweide. Es werden 20 Simmentaler Mutterkühe mit Kälbern, sowie Aufzuchttiere und ein Zuchtstier gehalten. Ausserdem gehören Esel und Schafe sowie Waldwirtschaft dazu. Mit ihrer Besenbeiz im Styg-Keller bietet die Familie Küng zudem ein spezielles Ambiente für festliche und gemütliche Anlässe an.


Welche Bedeutung haben die Landwirtschaft und insbesondere die Mutterkuhhaltung für das Diemtigtal bzw. für den Naturpark?

Die Landwirtschaft hat einen sehr grossen Stellenwert im Naturpark Diemtigtal. Der naturnahe Tourismus profitiert von den gepflegten Wiesen und Alpen im Tal. Das Diemtigtal verfügt über eine sehr grosse Alpwirtschaft. Viele Alpflächen werden mit Mutterkuhherden genutzt, es wird viel Vieh aus dem Unterland auf unseren Alpen gesömmert.

Funktioniert das – Mutterkuhhaltung im Naturpark?

Ja, es funktioniert. Beide Seiten müssen Kompromisse eingehen. Sowohl Wanderer und Viehhalter müssen sich an gewisse Regeln halten. Z. B. werden Wanderwege wenn möglich ausgezäunt und Wanderer werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie das Durchqueren von Mutterkuherden wenn immer möglich unterlassen sollten. Die beef.ch auf der Alp will unter anderem mit einem speziellen Kurs zu diesem Thema einen Beitrag leisten und für das richtige Verhalten sensibilisieren.

Was bedeutet die beef.ch für den Naturpark?

Die beef.ch bedeutet Werbung für den Naturpark und macht das Tal bekannter. Es wäre schön, wenn dank der beef.ch mehr Personen unseren Naturpark kennenlernen und besuchen würden. Ich freue mich, dass ich meine Alp für diesen Anlass, die erste Alpen-beef überhaupt, zur Verfügung stellen darf.