10.08.2018

Tux-Zillertaler – Beschützerin der Herde und gut zu Fuss

Das Tux-Zillertaler-Rind stammt wahrscheinlich vom Walliser Eringerrind ab und ist vor allem im Tirol verbreitet.

Die Tiere der Rasse Tux-Zillertal gibt es in schwarz (Tuxertyp) oder kräftig rotbraun (Zillertalertyp) mit durchgehender Weissverfärbung vom Schwanz bis unter den Bauch. Auf dem Rücken ist eine sogenannte Feder erwünscht.

Wegen seiner Genügsamkeit und Leistungsfähigkeit bei kargsten Futterverhältnissen beeindruckte die Rasse jedoch auch den russischen Zaren, so dass des Öfteren Tiere nach Russland exportiert wurden. Mehr als 3000 Kilometer legten die Tiere und ihre Hirten damals zu Fuss zurück!

    Votivtafel Tux-Zillertal

Von der Dankbarkeit der Hirten für die gesunde Rückkehr nach dem Viehtrieb nach Russland zeugt eine Votivtafel, die 1848 dem Stift Fiecht-St.Georgenberg bei Schwaz gespendet wurde.

(Bildquelle: www.meinbezirk.at)

Eine Eigenschaft, die das Tux-Zillertaler-Rind mit den Eringern gemeinsam hat, ist die Kampfeslust. Früher, als die Besitzverhältnisse gerade auf den Alpen und Weiden noch nicht so klar geregelt waren, machte man sich die Stärke der Tux-Zillertaler-Rinder zu Nutze. Oftmals hielten sich Bauern eine Tux-Zillertaler-Kuh, um der restlichen Herde gute Weideplätze zu sichern und sie vor Angriffen anderer Rinder zu schützen. Die Tiere galten als Einzelgänger und nahmen gegenüber dem Rest der Herde meist eine dominante Sonderstellung ein.

Eindeutigere Aufteilungen der Besitzverhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie bessere Fütterung der Tiere machten den Kampf um die besten Weideplätze hinfällig und das Tux-Zillertaler verschwand zunehmend von den Tiroler Alpen. Der Zweite Weltkrieg und verschiedene Krankheiten liessen es beinahe aussterben. Mitte der 1970er Jahre hatte sich die Zahl der Tux-Zillertaler Rinder weltweit bereits auf dreissig Stück dezimiert. Dem Engagement begeisterter Züchter ist es zu verdanken, dass die Tux-Zillertaler heute immer noch anzutreffen sind und sich zum Beispiel als Mutterkühe einen Namen gemacht haben.


Quellen: mutterkuh.ch | arche-austria.at | wikimeat.at