Regelrechte Luftsprünge machen die Kälber beim ersten Weidegang. (Foto: Ulrich Steiner.)
Es ist immer eine Augenweide, wenn die Kühe und Kälber im Frühling zum ersten Mal nach draussen ins Grüne dürfen. Man sieht ihnen ihre Freude richtig an. Sie heben den Schwanz, galoppieren übers Gras und vollziehen regelrechte Luftsprünge. Man könnte meinen, sie hätten im Winter nicht genug Bewegung, obwohl sie sich ja auch in der kalten Jahreszeit immer frei im Stall und im Laufhof bewegen können. Aber es ist eben nicht das gleiche. Das saftige Gras unter den Füssen, der weiche Erdboden, das grosse Platzangebot – all das löst in den Tieren wohl ein Gefühl grenzenloser Freiheit und Freude aus. Für Kälber, die im Winter im Stall auf die Welt gekommen sind, ist die Weide etwas Neues. Sie trauen sich vielleicht gar nicht richtig hinaus, gut sichtbar in diesem Video.
Wobei die Freiheit natürlich beschränkt ist. Ein Elektrozaun sorgt dafür, dass die Tiere nicht ausbüxen und zum Beispiel vor ein Auto laufen.
Dass es diesen Zaun gibt, müssen die kleinen Kälbchen, die im Winter geboren wurden, erst lernen. Es besteht zwar, gerade wenn sie noch sehr klein sind, wenig Gefahr, dass sie sich weit von ihren Müttern entfernen. Doch je grösser die Kälber werden, desto unternehmungslustiger sind sie auch. Und da ist es wichtig, dass sie den Elektrozaun sehen und respektieren.
Die älteren Tiere kommen dem Zaun eigentlich kaum einmal zu nahe. Sie wissen bereits, dass es sie dort unangenehm zwickt. Die Kälber müssen den Draht aber erst wahrnehmen, was gar nicht so einfach ist. Eine Hilfe für die ersten Tage ist ein leuchtendes Plastikband, wie hier in dieser Aufnahme gut sichtbar. Ja und dann müssen sie wohl auch einmal die Erfahrung machen, dass der Draht zwickt. Bis sie es gelernt haben, ist es wichtig, dass die Umgebung der Weide sicher ist. Denn es gehört wohl dazu, dass die kleinen Kälber mal unter dem Draht durchschlüpfen oder die jungen Rinder in ihrer ungestümen Freude den Zaun einfach durchbrechen.
Der erste Weidegang ist nicht nur für kleine Kälber ein Abenteuer. (Foto: zVg)