27.11.2020 -

Newsletter November 2020

40 Jahre Natura-Beef - 40 Jahre erfolgreiches Branding

beef.ch blickt zurück auf 40 Jahre Natura-Beef und damit 40 Jahre «Branding». Die Schlüssel zum Erfolg verraten Lorenz Wyss (CEO Bell Food Group) und Ivo Wegmann (Delegierter des Verwaltungsrates VIANCO AG) im Beefgeflüster. Feiern können Sie das Jubiläum mit einem Festessen nach einem Rezept von Kathrin Sprecher.

Wussten Sie, dass das Wort «Branding» tatsächlich mit dem deutschen Wort «Brand» verwandt ist? Heutzutage ist es nicht immer einfach, sich im Label-Dschungel zurecht zu finden. Ein Label-Rating kann hier helfen. Lesen Sie in diesem Newsletter mehr zu den Ursprüngen des «Branding» und wie Natura-Beef im schweizweiten Label-Rating abschneidet.

Und kennen Sie die Rasse, die mehr als zwei Drittel der Väter der Natura-Beef stellt? Lesen Sie das Portrait oder befassen Sie sich spielerisch mit der Rasse Limousin.

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Beefgeflüster mit Ivo Wegmann und Lorenz Wyss

Das Erfolgsgeheimnis von Natura-Beef – Eine aussergewöhnliche Partnerschaft «von Gabel zu Gabel»

Natura-Beef und Natura-Veal: seit 40 bzw. 11 Jahren Fleisch aus Gras aus artgerechter Mutterkuhhaltung. Qualität von A bis Z oder von (Mist-)Gabel zu (Ess-)Gabel. (Foto: zVg)

Vor 40 Jahren lancierten die Mutterkuhhalterinnen und Mutterkuhhalter die Marke Natura-Beef. Wie kam es dazu?

Ivo Wegmann (IW): Marken waren damals auf dem Fleischmarkt noch unbekannt. Man glaubte nicht daran, dass eine Marke grosse Bekanntheit erlangen könnte.

Lorenz Wyss (LW): Richtig. Als ich meine Metzgerlehre beendete, gab es zwar schon Kennzeichnungen von Fleischprodukten, diese waren aber auf die Verarbeitung bezogen. Ich konnte mir damals schlecht vorstellen, dass Fleisch mit einem starken Brand besetzt werden könnte.

Natura-Beef hat dies geschafft. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?

IW: Bei der Lancierung waren mehrere Aspekte wichtig. Der Wichtigste war, dass für Tiere aus der Mutterkuhhaltung zuerst überhaupt ein Absatzweg geschaffen werden musste, da diese Art der Tierhaltung damals in der Schweiz unbekannt war. Der Vorstand und die Fachgruppe Vermarktung von Mutterkuh Schweiz waren gezwungen, den Metzgern und Konsumierenden gute Argumente zu liefern.

LW: Stimmt, damals war mir der umfassende Ansatz von der «Gabel zur Gabel» unbekannt. Also das Konzept, Fleisch mit dem ganzen Produktionsprozess von der Mistgabel bis zur Gabel auf dem Esstisch zu vermarkten.

IW: Natura-Beef hat das gemacht. Es war das erste Fleischlabel mit einem umfassenden Ansatz. Von der artgerechten Haltung und Fütterung über die Qualität und die garantierte Rückverfolgbarkeit war und ist alles enthalten.

Das erste Label zu sein, war das der Schlüssel zum Erfolg?

LW: Ja, aber nicht nur. Die Transparenz in Bezug auf Handel, Mengen und Preise wurde von Anfang an hochgehalten und beruht auf einer einzigartigen Partnerschaft. Als ich vor 25 Jahren zu Coop kam, befasste ich mich erstmals mit dem Verkauf von Natura-Beef. Natura-Beef war eine Stütze bei der Gründung von Naturaplan und ist als Produkt so stark, dass es die Gunst der Konsumentinnen und Konsumenten gewonnen hat. Zudem hat es die strukturellen Wandlungen im Detailhandel überstanden. Ich wechselte später zur Bell und Natura-Beef blieb in meinem Dossier. Die langjährige Zusammenarbeit von Mutterkuh Schweiz, VIANCO, Viegut, Bell und Coop ist für viele ein Vorbild. Die Stärke einer solchen Partnerschaft zeigt sich vor allem im Fall von Weichenstellungen und in Krisensituationen.

IW: Ich finde auch, dass die einzigartige Partnerschaft einen grossen Teil zum Erfolg beigetragen hat. Coop und Mutterkuh Schweiz unternehmen kommunikativ grosse Anstrengungen damit Natura-Beef präsent bleibt und im richtigen Licht gesehen wird. Wir müssen sagen, was wir tun und gleichzeitig natürlich auch tun, was wir sagen. Ohne das geht es nicht. Und natürlich muss auch die Qualität stimmen. Diese war am Anfang sehr unregelmässig. Alles war neu, sowohl die Produzentinnen und Produzenten wie auch das Produkt. Die Technik war wenig geübt und es bestand kein Lehrbuch. Die Bäuerinnen und Bauern sowie die Metzger mussten sich mit Qualitätsreklamationen auseinandersetzen.

LW: Heute ist es anders. Die Metzger haben gelernt, mit diesem einzigartigen Fleisch gut umzugehen und die Produzierenden sind Profis geworden. Ohne diese merkliche Qualitätssteigerung hätte es Natura-Beef nicht auf das heutige Niveau geschafft.
 

Tierhaltung ist immer wieder umstritten in der Klimadiskussion. Doch die Beweidung von Alpweiden und Steillagen mit Mutterkühen und ihren Kälbern dient optimal der Offenhaltung dieser einzigartigen Landschaften. (Foto: zVg)

Mutterkuh Schweiz hat immer wieder Trends der Zeit aufgenommen und integriert, um Natura-Beef weiterzuentwickeln. Welche Trends seht Ihr heute?

IW: Natura-Beef und die vor elf Jahren eingeführte Schwestermarke Natura-Veal sind gut aufgestellt. Die Produkte stehen für das, was von der Landwirtschaft und Fleischbranche verlangt wird. Damit gewinnen wir die Konsumentinnen und Konsumenten. Wir müssen auf unsere Stärken bauen. Das sind Tierwohl, Fleisch aus Gras und Produktequalität. Damit können wir auch neue Herausforderungen meistern. Ein Beispiel ist die Klimadiskussion. Wird die Thematik umfassend beurteilt, kommt man zum Schluss, dass die Nutzung unserer Grasflächen eine der besten Antworten auf diese Frage ist.

LW: Natura-Beef ist das Original. Bell investiert in Qualität, Tierwohl und Logistik. Das Know-How ist hoch und trotzdem werden im Schlachthofprojekt in Oensingen bereits weitere, ganz neue Aspekte bei der Tieranlieferung, Schlachtung und Verarbeitung einbezogen. Die Diskussionen um Vegetarismus und Veganismus werden anhalten. Wir müssen diejenigen Konsumentinnen und Konsumenten begeistern, die Fleischgenuss unter Berücksichtigung von Tier, Natur und Umwelt suchen. Das Potential ist gross.

IW: Genau – und Pioniergeist ist auch weiterhin gefragt! Wir müssen unverändert den Mut zu Aussergewöhnlichem haben.

LW: Keine Frage! Bell ist dabei.


Lorenz Wyss, CEO Bell Food Group, (links) freut sich über die langjährige gute Partnerschaft mit Mutterkuh Schweiz und den Erfolg von Natura-Beef am Markt. (Foto: Bell Food Group)

Ivo Wegmann, heute Delegierter des Verwaltungsrates VIANCO AG, ist Mitgründer von Mutterkuh Schweiz (1977) und Gründer der beef.ch (1996). Sein Herz schlägt seit jeher für die Mutterkuhhaltung. (Foto: zVg)



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Beefwissen

Branding - eine uralte Technik

Marken – auf Englisch «brands» – gibt es in der einen oder anderen Form schon seit Jahrhunderten. Das Wort «brand» kommt vom Altnordischen «brandr», was so viel hiess wie «brennen / Feuer, Fackel, Brandzeichen / flammendes Schwert». Es existiert heute noch, zum Beispiel im Dänischen als Feuer oder natürlich ist auch die Verwandtschaft mit dem deutschen Wort «Brand» unverkennbar.

Beim sogenannten Heissbrand werden die Brandzeichen mit glühenden Eisen in die Haut gebrannt. In der Schweiz sind Brandzeichen bei Rindern verboten. (Quelle: www.leder-info.de)

Bereits 2700 vor Christus wurden im alten Ägypten Tiere mit einem Brandzeichen versehen. Dies hatte den Vorteil, dass man sie auch auf Gemeinschaftsweiden ihrem jeweiligen Besitzer zuordnen konnte. (Ein Link für interessierte zur Kopie eines Wandgemäldes des Grabes von Nebamum. Das Original stammt aus Altägypten, 1400-1352 vor Christus. Unten links werden Tiere mit Brandzeichen versehen.) Auch in anderen Kulturen drückten Viehbesitzer ihren Tieren ihren Stempel auf. Die Zeichen konnten zur Identifikation bei Diebstahl aber auch zur Orientierung beim Tierkauf genutzt werden, um auf einem Viehmarkt ein gutes Tier, ein Tier von einem Besitzer mit gutem Ruf, zu erstehen. Die Marke – «the brand» – als Qualitätszeichen war geboren.

Markenartikel im heutigen Sinn gibt es noch nicht so lange. Mit der Industrialisierung kamen immer mehr Produkte auf den Markt. Mehr Produkte bedeutete eine größere Auswahl für Verbraucher und damit mehr Konkurrenz für die Unternehmen. Um ihre Produkte von denjenigen der anderen abzugrenzen und aus der Masse hervorzuheben, wurden Marken geschaffen. Diese garantierten fortan die immergleiche und gute Qualität der Produkte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in verschiedenen Ländern Markenschutzgesetze eingeführt.

Die Marke Natura-Beef wurde 1980 von den Mitliedern von Mutterkuh Schweiz (damals Schweizerische Vereinigung der Ammen- und Mutterkuhhalter) lanciert und sieben Jahre später beim Bundesamt für geistiges Eigentum geschützt.

Im Frischproduktebereich gibt es Marken noch nicht so lange. Als die Marke Natura-Beef vor 40 Jahren von den Mutterkuhhaltenden gegründet und geschützt wurde, war Branding im Fleischmarkt noch unbekannt.   Heutzutage ist Natura-Beef eine der bekanntesten Fleischmarken der Schweiz und steht wie zu Beginn immer noch für gute Fleischqualität und artgerechte Tierhaltung. Das Kalb wächst im Familienverbund auf und ist täglich draussen bzw. auf der Weide.

(Quellen: www.nordicnames.de, en.wiktionary.org, www.touregypt.net, The Hot History & Cold Future of Brands, www.absatzwirtschaft.de)

Seit 40 Jahren steht die Marke Natura-Beef für gutes Fleisch aus artgerechter Tierhaltung. (Foto: zVg)

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Wiedergekäut

Die Label Natura-Beef und Natura-Veal im Rating des Schweizer Tierschutz STS

Eine Website des Schweizer Tierschutz STS soll aufzeigen, wie viel verschiedene Tierwohllabel wert sind. Wie schneiden die Label von Mutterkuh Schweiz ab?

Natura-Beef, Natura-Beef-Bio und Natura-Veal garantieren Mutterkuhhaltung und Weide während des ganzen Lebens. (Foto: Agnes Schneider)

„Für den Durchblick im Dschungel der Tierhaltungs-Label“ hat der Schweizer Tierschutz STS die Website www.essenmitherz.ch geschaffen. Auf dieser Website werden über dreissig Marken vorgestellt und bewertet. Der STS ordnet jedes Label aufgrund der Gesamtpunktzahl in eine der Kategorien Top (grün), OK (gelb), Uncool (orange) oder No Go (rot) ein.

Die Bewertung beruht auf einem umfangreichen Kriterienkatalog, beispielsweise: Wie viel Platz haben die Tiere im Stall? Können sie auf Einstreu liegen? Dürfen sie auf die Weide? Wie wird sichergestellt, dass Transporte möglichst schonend erfolgen? Berücksichtigt wird auch, ob und wie glaubwürdig Kontrollen erfolgen. Und ob die Bauern für ihren Mehraufwand einen angemessenen Mehrpreis erhalten. 

Der STS hat intensiv an diesem Rating gearbeitet und viele Informationen verwendet. Es wird immer einzelne Punkte geben, über deren Bewertung man diskutieren kann. Doch insgesamt bildet die Zuteilung zu den verschiedenen Klassen die Realität auf den Betrieben ab.

Wie schneiden die Label von Mutterkuh Schweiz ab? Natura-Veal befindet sich beim Kalbfleisch zusammen mit Kagfreiland einsam in der Kategorie Top. Natura-Beef und Natura-Beef-Bio werden ebenfalls als Top klassiert, wobei es beim Rindfleisch insgesamt zehn Marken mit dieser Auszeichnung gibt. Ein detaillierter Blick in die Anforderungen zeigt, dass von allen Labels nur Natura-Veal, Natura-Beef und Natura-Beef-Bio Mutterkuhhaltung und Weide während der ganzen Lebensdauer garantieren.

Wir freuen uns über das gute Abschneiden unserer Marken im Label-Rating des STS und wir hoffen, dass dank dieser Informationen in der Schweiz mehr Fleisch aus Labelhaltung verkauft und damit mehr Tiere nach tierfreundlichen Labelvorgaben gehalten werden können.

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Rassig

Limousin - keine Limousine, aber genau so edel

Die Rasse Limousin wurde von ihrer Wiege, der Region Limousin in Frankreich, stark geprägt. Es ist eine Region, die überwiegend aus Grasland besteht und im Winter schwierige klimatische Bedingungen bieten kann. Sie ist eine der ältesten französischen Rinderrassen, die für die Fleischproduktion ausgewählt wurden.

Die Limousin ist eine der ältesten Fleischrinderrassen Frankreichs (Foto: Anita Burri)

Die ersten Schriften, die die Existenz der Rasse Limousin bezeugen, gehen auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit wurden die Tiere vor allem auch wegen ihrer Qualitäten als Zugtiere geschätzt. In den Kriegsjahren des ersten und zweiten Weltkrieges setzte man die äusserst kräftigen Ochsen der Rasse Limousin unter anderem dazu ein, auf dem Wuhr gehend, an einem Seil die Transportkähne durch die Binnenkanäle zu ziehen. Die meisten Pferde waren in dieser Zeit in der Armee im Einsatz und damit Mangelware.

In den großen französischen Städten entwickelte sich ein Markt für Limousin-Schlachttiere, insbesondere unter der Führung von Turgot, dem damaligen Intendanten der Region Limousin. Im Jahr 1770 sandte ihm der Generalleutnant der Pariser Polizei, Antoine de Sartine, eine Nachricht, um herauszufinden, ob er «nach Ostern auf die Limousinen zählen» könne, um Paris zu versorgen, das Fleisch brauche. Für die Versorgung von Paris wurden Tiere im Alter von 8 bis 10 Jahren gemästet und dann zu Fuss während 12 bis 14 Tagen in die Stadt gebracht.

Le Limousin, die Heimatregion der Rasse Limousin, war früher eigenständig und gehört heute zur Region Nouvelle-Aquitaine. Die sehr dünn besiedelte, stark landwirtschaftlich geprägte Landschaft liegt im nordwestlichen Teil des Zentralmassivs. (Foto: www.lemonde.fr)

Die Limousin sind stark mit ihrer Herkunftsregion verbunden und wurden im Laufe der Zeit von den dort vorherrschenden  Umweltbedingungen geprägt. Auch an die Bedingungen in der Schweiz haben sie sich gut angepasst und sind heute sehr verbreitet. Fast 70 Prozent der Natura-Beef haben einen Vater der Rasse Limousin.

(Quellen: Mutterkuh Schweiz, Swiss Limousinwikipedia.de, limousine.org, racesdefrance.fr)

Zwei von drei Natura-Beef haben einen Limousin-Stier zum Vater. Oftmals läuft der Vater in der Herde mit, das Kalb wächst im natürlichen Familienverbund auf. (Foto: Anita Burri)

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Lust auf beef?

Huft-Roastbeef mit Kräuterbutter - ein Festessen

Für ein Festessen gibt es Ende Jahr immer eine gute Gelegenheit. Feiern Sie doch mit einem feinen Roastbeef vom Natura-Beef. Das Rezept stammt von Kathrin Sprecher, einigen von Ihnen möglicherweise bekannt als Siegerin der Sendung «SF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2011. Zusammen mit ihrem Mann Peter zieht sie auf dem biologischen Bergbauernhof Rinder auf, zerlegt und verarbeitet sie in der hofeigenen Metzgerei zu Natura-Beef und kreiert daraus immer wieder wunderbare Rezepte.

Hier geht's zum Rezept.

 

 

 

 

 

 

Fotos und Rezept: Kathrins Natura-Beef Fleischküche


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Herumgekalbere

Spiel mit Limou

In der Region Limousin in Frankreich, wo die gleichnamige Rinderrasse Limousin herkommt, ist den Rindern dieser Rasse ein ganzer Vergnügungspark gewidmet. Vielleicht macht ihr irgendwann dort Ferien. In der Zwischenzeit kannst du dich auf der Kinder-Website des Parks vergnügen. Hilf zum Beispiel allen Tieren, den Heimweg auf den Bauernhof zu finden.

Dieses und weitere Spiele findest du unten auf der Kinder-Website des Parks limousinepark.comEine Druckversion findest du hier. (Quelle: limousinepark.com)


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